Diese Nachricht kursiert ja nun schon seit Wochen in den Medien. Wyclef Jean möchte Präsident von Haiti werden. Die Bewerbung ist amtlich – doch jetzt– lange bevor irgendeine Entscheidung gefallen ist – muss er schon um sein Leben bangen.

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Wyclef Jean – als Musiker kennt ihn wohl jeder. Damals, mit den Fugees bekannt geworden, arbeitete Wyclef bis heute als Produzent und Songwriter an verschiedensten Projekten. Die Liste der Künstler, mit denen er zusammengearbeitet hat, liest sich wie ein Fünf-Sterne-Line-Up: Destiny´s Child, Whitney Houston, Mick Jagger, The Black Eyed Peas oder Carlos Santana. Dafür, dass er eigentlich aus der Hip-Hop-Ecke kommt, hat der Rapper ziemlich viel im Pop mitgemischt.

Doch das alles reicht Wyclef Jean noch lange nicht. Nun möchte er die Spitzenplätze der Charts gegen einen Platz in der Politik eintauschen. Aber nicht nur irgendeinen – nein, er möchte Präsident von Haiti werden. Warum Haiti – ganz einfach, die Insel ist seine Heimat. Er hatte schon länger geplant, dort als Präsidentschaftskandidat anzutreten, wollte dies aber erst in ein paar Jahren in die Tat umsetzen. Die Erdbeben-Katastrophe Anfang des Jahres hatte ihn jedoch umgestimmt. Er möchte so schnell wie möglich etwas in Haiti bewegen und seine Heimat ins 21. Jahrhundert führen. Bis sich jedoch entscheidet, wer blad das Zepter von Haiti in den Händen trägt, geht noch einige Zeit ins Land.

Die Wahl wird erst am 28. November 2010 entschieden. Jetzt ist also noch so viel Zeit, dennoch tauchen nun schon die ersten ernsthaften Probleme auf. Wyclef Jean wird seit seiner Kandidatur mit Drohbriefen bombardiert. Der Rapper lässt sich davon aber nicht beeindrucken und schon gar nicht von seinem Vorhaben abbringen. Auch Empfehlungen die Insel lieber zu verlassen, ignorierte er.

Zur CNN sagte er: „Ich sterbe lieber bei dem Versuch, etwas zu unternehmen, als für nichts zu sterben„. Apropos unternehmen – tatenlos zugesehen hat er noch nie. Schon seit einigen Jahren setzt sich seine Hilfsorganisation „Yéle Haiti“ mit Armenküchen, Landwirtschaftsprogrammen sowie Bildungs- und Förderungsprogrammen insbesondere für die Jungen Haitianer ein. Zu Recht bekam er daher vor drei Jahren den Titel des Ehrenbotschafters des Landes.

Jetzt heißt es abwarten, ob aus dem Ehrenbotschafter auch ein Präsident werden kann. Neben den Morddrohungen steht ihm nämlich noch ein anderes Problem im Weg. Der Kandidat muss mindestens fünf Jahre vor der Wahl im Land gelebt haben. Aber vielleicht findet Wyclef ja ein Schlupfloch in der Verfassung.

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