Taylor Swift: Rip-off-Deal mit Ticketmaster? Drei Jahre hat es gedauert – jetzt hat US-Megastar Taylor Swift ihr neues Album „Reputation“ angekündigt, das am 10. November 2017 erscheinen soll. Die Vorabsingle „Look What You Made Me Do“ ist bereits erschienen. Für den Vertrieb der Tickets für ihre nächste Nordamerika-Tournee ist Swift einen Deal mit dem Eintrittskartenanbieter „Ticketmaster“ eingegangen, der viele Fragen aufwirft. „Taylor Swift Tix“ zum Tour-Hype Das mit dem Namenslabel „Taylor Swift Tix“ versehene Programm soll laut Website der Sängerin vordergründig dazu dienen, Massenankäufe von Tickets durch Kartenschwarzhändler zu verhindern, um sie für die jungen Fans der Sängerin zu sichern. Um das Programm zu promoten, gibt es ein Katzencartoon-Video im Netz, das die vornehmlich junge Fangemeinde von Swift adressiert und die üblen Ticket-Weiterverkäufer kritisiert. Doch wer teilnimmt, hat trotzdem noch keine Garantie auf ein Ticket zur Tour erworben: Trotz Teilnahme am Fan-Programm bleibt die Chance auf selbiges dem Zufall überlassen. Doch sollte man hier bedenken, dass Taylor Swift eigentlich nicht die einzige ist, die dieses System anwendet, auch beim Fliegen, werden die Fluggäste, welche mehr Fliegen und somit mehr Geld ausgeben, besser behandelt, sie dürfen vor dem Abflug in der Business Launch Sitzen, bekommen Snacks und Getränke und bekommen natürlich für ihre gesammelten Meilen ab und zu billigere Flüge. Auch im Bereich des Pokerns wird dieses Programm angewendet, umso mehr und öfter man spielt, desto mehr/höhere Bonuszahlungen bekommt man, online kann man verschiedene Seiten vergleichen und auf der besten Seite mit den meisten Angeboten einsteigen. Beim Einkaufen gibt es dieses System ebenfalls, denn je mehr man kauft desto mehr Treuepunkte sammelt man und kann diese dann später einsetzen, manchmal erhält man auch etwas gratis. Umso mehr man darüber nachdenkt, umso mehr fällt einem auf, dass das System auch in so manch anderen Branchen genutzt wird. Beim Zugfahren die Vorteilskarte, die Stempelkarten in Cafés, die einen dazu verleiten, mehr Kaffee zu trinken, um den einen gratis Kaffee abzustauben … Der Marketing-Deal von Taylor Swift unterscheidet sich nur dadurch, dass man hier nicht 100%ig ein Ticket zugesichert bekommt, nur weil man sehr viel Geld in weitere Artikel von Taylor Swift investiert hat. Hier finden sie nähere Infos über alles, was Sie über den „Taylor Swift Tix“ wissen müssen, bevor sie mitmachen. „Boosts“ statt Ticket-Garantie Wer bei Taylor Swift Tix mitmischen will, muss sich zuerst direkt bei Ticketmaster registrieren. Dazu muss die Handynummer hinterlassen werden, um die sogenannten „Boosts“ für die Chancenerhöhung auf ein Ticket zu erhalten. Die Handynummer wird mit einer SMS bestätigt. Wie gesagt: Die Boosts lassen einen angeblich in der Warteschlange auf ein Ticket für eines der Tourdates nach vorn rutschen, eine Garantie auf eine der begehrten Karten ist das noch nicht. Boosts erhalten Swift-Fans, wenn sie in regelmäßigen Abständen aktiv sind. Dazu gehören das Ansehen des neuesten Videos ebenso wie das Fotografieren von UPS-Lieferwagen mit Swift-Konterfei darauf (UPS liefert als „Brand Partner“ das neue Album für sie aus). Apropos Album: Während die meisten Boost-Aktivitäten der Fans nur niedrige Boost-Erfolge bringen, ist das bei einer bestimmten, kostenpflichtigen Aktion nicht der Fall: Der Vorbestellung des neuen Swift-Albums. Will man es am Tag der Veröffentlichung erhalten, kostet das inklusive Zustellung (durch UPS) insgesamt über 63 US-Dollar – für eine CD, wohlgemerkt. Die CD kann von einer Person bis zu 13-mal auf diversen Plattformen erstanden werden, Big Boosts inklusive. Wer dann immer noch Geld für Taylor Swift übrig hat, kann außerdem einen Ring mit Schlangenmotiv für 60 US-Dollar oder ein T-Shirt für 45 US-Dollar erstehen. Wohlgemerkt: Ein Konzertticket ist mit dem CD-Kauf immer noch nicht garantiert– lediglich die Chancen auf eines sollen sich so erhöhen. Alles in allem zeigt sich hier eine Praxis, die schamlos mit dem Taschengeld der jungen Fanklientel rechnet – und allein schon deswegen mehr als fragwürdig ist. Bildquelle: Screenshot Instagram, https://www.instagram.com/p/BYJLD0MnU89/?taken-by=taylorswift