Die Finnen Rubik fühlten sich ein wenig missverstanden, als Act der „I’m from Scandinavia“-Reihe im Festsaal Kreuzberg auf zu treten, von einer mehr als euphorischen Show hielt sie diese kleine geographische Verwirrung jedoch nicht ab.

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Bei „Wer wird Millionär“ gewinnt die Partyreihe dann wohl nicht die Millionenfrage, welches Land nun nicht zu Skandinavien gehört, die Zuschauer und -Hörer haben an diesem Abend jedoch eindeutig gewonnen, im Festsaal Kreuzberg und seiner alternativ-50er Jahre Deko stürmten sich die Finnen durch ein buntes Set und ließen dabei kaum Luft für Zwischenansagen, um ihr neues Album „Solar“ vor zu stellen.

Auf einer völlig überladenen Bühne – immerhin haben die insgesamt 6 Musiker 7 Keyboards, Schlagzeug, Gitarren in Massen und diverse andere Instrumente (u.A. Trompete, Posaune und das allseits beliebte Tamburin) mit gebracht – toben sich Rubik aus, die Melodien-Verliebtheit springt einem von der ersten Sekunde an entgegen und balanciert die teilweise verbissen aussehenden Musiker aus, hier gibt es Hingabe anstelle cooler Gleichgültigkeit. Auch der verspielte Humor der Musik ist ein wunderbares Gegengewicht zu einem Sound, der vor Ideen nur so blüht und kauzig, dennoch eingängig von den total verschwitzten Herren auf uns niedergelassen wird.

Interessant ist, wie jeder Musiker für sich zu spielen scheint, mal konzentriert, mal ausgelassen, mal breit grinsend wickelt sich jeder um seine Instrumente – die im fliegenden Wechsel von Gitarre zu Keyboard zu Trompete übergehen – am Ende kommt jedoch ein derartig einheitlicher Sound heraus, dass man im Schweiß der fliegenden Haare spürt, wie eingespielt Rubik tatsächlich sind. Schön sieht das nicht aus, aber schön klingt es, atemlos und teilweise brutal wird hier mit dem Pop hantiert, um diese Melodien herauf zu beschwören, die ähnlich nordischen Bands wie Wolf Parade oder Jonsi innewohnen. Wenn dann auch noch inmitten eines verschrammelten Chaos nach dem Takt des nächsten Liedes gezählt wird, offenbart sich die Brillanz von Rubik – Atemlose Indiemusik, die scheinbar wild ist, aber durch Details und Hingabe in seiner Form gehalten wird. Wer sich immer schon mal gefragt hat, wie sich Dorothy im Wirbelsturm nach Oz gefühlt hat, braucht nur die Finnen live zu sehen, ob nun zu skandinavischen Nächten oder anderswo.

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