Impressionen vom The Joy Formidable Konzert in Berlin The Joy Formidable stellten am gestrigen Abend (02.03.2011) ihr Debüt-Album „The Big Roar“ im Berliner Comet-Club live vor und zündeten ein Feuerwerk der modernen Rockmusik. Das, was der Rolling Stone bereits als „die Zukunft des Rock“ bezeichnet, wurde gestern Abend in Berlin frenetisch gefeiert. The Joy Formidable brachten ein knapp einstündiges Programm auf die Bühne, das vor Energie und überbordender Freude nur so strotzte. Trotzdem: konnten The Joy Formidable die hohen Erwartungen, die an sie gestellt wurden tatsächlich erfüllen? The Joy Formidable Review: Comet-Club Berlin Nachdem Balthazar, der belgische Support von The Joy Formidable, die Bühne des Comet mit ihrer eigentümlichen Interpretation von Indie bereits eingeweiht und das Publikum ein wenig aufgetaut hatten, wuselten an allen Ecken und Enden Roadies mit Taschenlampen über die Bühne, bauten um, überprüften die Gerätschaften. Dann endlich: The Joy Formidable betreten die Bühne. Ritzy Bryan stiehlt den beiden Jungs an ihrer Seite die Show. Sie polarisiert mit korallrotem Kleidchen, einem Hauch von Strumpfhose und gewohnt weit aufgerissenen Augen. Cool übernimmt sie die Führung, das ganze Konzert über. Höhepunkte des Abends waren wie bereits erwartet das eingängige „Austere“ und der Partykracher „Whirring“. Immer wieder lassen sich Teile des Publikums von ihren Gefühlen übermannen, springen außer Rand und Band umher. Sogar die eingefleischten Fans aus Wales waren angereist, um ihre Lieblingsband einmal wieder live zu erleben. The Joy Formidable: Platte vs. Live Alles in allem war der gestrige Abend für jeden, der ohnehin die härtere Seite von The Joy Formidable bevorzugt sicherlich ein voller Erfolg. Alle Fans, die eher die fragilere, ausdrucksstarke Seite von The Joy Formidable schätzen, werden ähnlich wie ich vielleicht ein wenig überrumpelt von der Welle flirrender Gitarren und harter Schlagzeughiebe gewesen sein. Nach meinem Geschmack: ein wenig zu viel des Guten an der ein oder anderen Stelle. Möge man mich nun dafür kreuzigen oder mir Recht geben: das Album „The Big Roar“ zeigt ein deutlich breiteres Spektrum musikalischer Mittel und strahlt mit einer Ausdruckskraft, die ich beim Live-Auftritt teils vermisst habe. Fazit: ein energiegeladenes Konzert, passabel, jedoch nicht formidabel. Werbung