Der rappende Präsidentensohn Skandale sind für den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nichts neues. Nicht nur verließ er kurz nach der Wahl seine Ehefrau zu Gunsten des Ex-Models Carla Bruni, sondern auch seine Politik ist heftig umstritten. Vor allem während seiner Zeit als Innenminister war er für seines harten Vorgehen gegen die Jugendlichen aus den Pariser Banlieues berüchtigt – und wurde so zum absoluten Feindbild der französischen Hip Hop-Szene, die nicht zuletzt in den sozial-benachteiligten Vorstädten am lebendigsten ist. Ausgerechnet Pierre Sarkozy, der 22-jährige Sohn des Politikers, hat jetzt angekündigt nach seinem abgebrochenen Studium unter dem Namen Mosey ein eigenes Hip Hop-Album zu veröffentlichen. Der Präsidentensohn hatte bis jetzt unerkannt das Label Crime Chantilly betrieben und war als Hip-Hop-Produzent tätig. Er hatte sogar unter anderem für den Rapper Poison gearbeitet, der mit einem Anti-Sarkozy-Video für Furore gesorgt hatte. Als der erfuhr, mit wem er da für einen Track zusammengearbeitet hatte, war er außer sich – aber hin oder her, Mosey liefere einfach „good shit“ und hätte sich Poison gegenüber „immer immer korrekt verhalten.“ Jetzt begibt sich Mosey also selbst hinters Mikro, und zwar zusammen mit dem Rapper Doc Gynéco (auf deutsch: Frauenarzt) – das mag den Vater beruhigen, denn dieser Rapper war praktisch der einzige Hip Hop-Vertreter, der Nicolas Sarkozy im Wahlkampf politisch unterstützt hatte. Ob das Album, das der Präsidentensohn präsentieren will, aber in der Szene akzeptiert wird, bleibt zu abzuwarten. Den glaubhaften Sound von der Straße wird ihm sicherlich niemand abkaufen. Werbung