Der schlaksige New Yorker Adam Green hat sich wohl vor allem durch seine Vorliebe zum weiblichen Geschlecht einen Namen gemacht. Jetzt ist er mit seinem sechsten Longplayer zurück – und das sogar ganz ohne Jessica, Carolina und Emily. Adam Green hat sich in der Vergangenheit aber nicht nur den Frauen gewidmet.

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Sein Musikrepertoire, mit dem er uns die letzten Jahre versorgt hat, reicht von „A“ wie Antifolk über „I“ wie Indie bis hin zu „Z ziemlich abgedreht. Aber genau dafür lieben Ihn seine Fans, den man konnte nie mit Sicherheit sagen, was einen als nächstes erwartet. Doch sich im Dickicht der Vielseitigkeit nicht völlig zu verlieren ist eine Gradwanderung. Adam Green hat dieser wackeligen Angelegenheit nun mit seinem neuen Album „Minor Love“ wieder Standhaftigkeit verpasst.

Was schon im Vorgänger „Sixes and Sevens“ dezent zu erahnen war, zeigt sich nun in voller Größe. Adam Green findet nach seiner mannigfaltigen Reise durch den Musikgenre-Dschungel zurück zur Schlichtheit. Pompöse Streicher und Chorpassagen wurden gegen Unaufdringlichkeit und schlanke Instrumentalbesetzung eingetauscht. Sehr zum Vorteil der Platte und auch der wiederbelebten charmanten Wirkung Adams – wie ich finde.

Und wem haben wir diesen positiven Wandel zu verdanken? Scheinbar steht die Trennung von seiner Freundin im Mittelpunkt des Richtungswechsels von Adam. Auch wenn es etwas traurig ist – danke liebe Ex-Freundin! In, nicht selten auftretenden Textpassagen, des Albums wie: “It’s not my choice to feel bad” lässt sich der Zusammenhang jedenfalls kaum leugnen.

Da wo sonst Violinen und Celli überschwänglich dahin säuselten, stehen jetzt klare überschaubare Linien und schlichte Gitarren ohne viel Tamtam. Der Vergleich zu alten Kinderliedern, ohne dabei herablassend zu sein, liegt da auch gar nicht so fern. Den unschuldigen und dennoch kecken Gesichtsausdruck eines kleinen Buben hat Adam jedenfalls perfektioniert. So zweigeteilt zeigt sich auch „Minor Love“. Einerseits wieder völlig traditionell als Singer/Songwriter und andererseits stellt er dem ein 70er Jahre Schrammeln a lá Velvet Underground entgegen. Toll!

Und Adam, glaube mir, der Liebeskummer wird auch irgendwann vorüber gehen. Wir haben dafür etwas für immer – eine tolle Pop-Platte mit einem charmant-lässigen Adam Green.

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