Dass Schauspieler gern mal auf die Pauke hauen, in die Saiten greifen oder große Töne spucken ist genauso bekannt wie ihre (Miss-) Erfolge. Umgekehrt versuchten sich fast ebenso viele Musiker im Filmgeschäft – und überraschen Fans und Skeptiker gleichermaßen.

Wenn Musik nicht alles ist: Promis auf Abwegen

Gordon Matthew Sumner, besser bekannt als Solokünstler Sting und Sänger der Gruppe Police, ist ein Beispiel von vielen. Mit seinem Schauspieldebüt als charismatischer Ace in „Quadrophenia“ überzeugte er derart, dass er seitdem in zahlreichen Filmen zu sehen war. Als Tom Waits 1992 den bis zur Besessenheit ergebenen Renfield in Coppolas „Dracula“-Adaption spielte, lag bereits eine über 20-jährige Filmlaufbahn hinter dem Sänger. Auch Ringo Starr blickte vor „Caveman“ auf eine beachtliche Karriere zurück: er war Schlagzeuger der legendären Beatles. Ebenfalls legendär wurde die Gesangseinlage von Whitney Houston im Film „Bodyguard“. Das Risiko, hier zu scheitern, war relativ gering: die singende Diva spielte ganz einfach eine singende Diva. Zum Scheitern vorverurteilt, anschließend aber umso frenetischer gefeiert wurde das Schauspieldebüt von Eminem: obwohl ausdrücklich nicht autobiografisch gefärbt, spielte er die Rolle eines Bewohners der „8 Mile“ so überzeugend, dass es sogar einen Oscar gab. Keinen Oscar, aber zahlreiche andere Auszeichnungen kann Justin Timberlake vorweisen: der erfolgsverwöhnte Sänger kämpfte zuletzt im Film „In Time“ gegen die Zeit. Dass diese manchmal Wunder wirkt, bewiesen die Musiker des „Buena Vista Social Club“. Wim Wenders gleichnamiger Dokumentarfilm machte sie ganz ohne Schauspielkunst weltbekannt.

Wenn Sterne nicht aufgehen wollen

Nicht alles, was Promis übernehmen, ist von Erfolg gekrönt. So bewies Nena in „Gib Gas – Ich will Spaß“ eindrucksvoll das Fehlen jeglichen Schauspielgefühls; während Peter Maffay in seiner undankbaren Rolle als „Der Joker“ buchstäblich lahm blieb. Auch Madonna konnte trotz zahlreicher Projekte schauspielerisch nie restlos überzeugen. Einzig ihr berührender Auftritt als „Evita“ ist im Gedächtnis geblieben – allerdings bestritt sie diesen vornehmlich singend.

Wenn Musiker Movies machen…

…zeigt sich deutlich, dass sich Talent nicht einfach von einem künstlerischen Genre ins andere übertragen lässt. Warum allerdings ausgerechnet die Kombination Musik und Schauspiel immer wieder zum Switchen einlädt, ist bis dato ein Geheimnis geblieben.

Foto: STAR PRESS/ KAY KIRCHWITZ-Fotolia.de

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