Das neue Jahr könnte fast nicht besser anfangen. „One Life Stand“ – das neue musikalische Werk der Londoner Jungs von Hot Chip ist seit gestern in den Läden. Die gleichnamige Single hat zumindest mir schon den Mund ganz wässrig gemacht.

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Wenn man die Jungs von Hot Chip sieht, würde man sie never ever in der Musikbranche vermuten. Vielmehr scheinen sich hier ein paar echte Nerds gefunden zu haben. Doch hinter dem Informatiker-Outfit und den Brillengläsern von Joe Goddard verbergen sich ein paar Typen, die den Dreh raus haben, wie man die Hüften der Menge zum Schwingen kriegt. Spätestens seit ihrem dritten Album „Made In The Dark“ sind sie in aller Munde und mischen seither in allen angesagten Schuppen mit ihrem unangestrengten Electro-Pop mit. Das Motto ihrer Mukke – abzappeln bis der Arzt kommt. Kein Problem, denn wer kann schon bei Songs wie „Ready For The Floor“, „Boy From School“ oder „The Warning“ seine Füße, geschweige denn seine Hüften, stillhalten?!

Was Hot Chip mit der ersten Single der neuen Platte „One Life Stand“ anklingen lassen, zieht sich auch durch das ganze Album – denn auch das neue Werk verspricht den Dancefloor mit Tanzwütigen zu füllen. Aber die Jungs um Alexis Taylor haben sich merklich weiterentwickelt. Ihr Electro-Sound kommt nicht mehr so holprig, zusammengebastelt und unbeholfen daher – auch wenn dies sicherlich nur inszeniert war. Das soll nicht heißen, dass „One Life Sand“ keine tollen Beats und Klänge zu bieten hat. Sie sind halt nur etwas unaufdringlicher und vorsichtiger eingesetzt – so dass man nun doch etwas genauer hinhören muss.

Auch der plumpe Humor wurde mit der letzten Scheibe eingebuddelt. Hot Chip scheint erwachsener und ernster geworden zu sein. Themen wie Nächstenliebe, Verrat und Endlichkeit schienen zuvor undenkbar – nun sind sie da. Aber keine Angst: Hot Chip sind nicht zu schnöden Programmierern geworden – auch wenn Sie so aussehen. Noch immer werfen sie mit purer Ironie nur so um sich. Das zarteste Liebeslied was Hot Chip zu bieten hat ist der beste Beweis – denn „Brothers“ ist nicht etwa einer Frau gewidmet, sondern ist eine Liebeserklärung an die Kumpels – klar, was sonst?!

FAZIT: Also Hot Chip-Fans kommen auf der neuen Platte ebenso auf Ihre Kosten, wie abhottende Nachtschwärmer. Die Jungs sind übrigens im März für ein paar Gigs in Deutschland. Wenn du also mal live zu Hot Chip abgehen willst, dann solltest du dir folgende Termine rot in den Kalender eintragen:

  • 10.03. Köln – Live Music Hall
  • 11.03. Hamburg – Uebel & Gefährlich
  • 12.03. Berlin – Astra Kulturhaus
  • 14.03. Frankfurt – Mousonturm
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