Unser Deutschland-Rapper Fler mit einem, wie könnte es auch anders sein, Representer-Song. Wie schön, dass wir vor unangenehmen Überraschungen bei Fler geschützt sind. Schuster bleibt bei seinen Leisten.

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Dass Aggro Berlin und ihre Schützlinge wenig Wert auf Vielfalt und ausgefeilte Rap Skillz legen, ist jedem geübten Hip Hop-Hörer bekannt, und das ist wohl auch das Erfolgsrezept für die deutschen Charts.

Auf der am 20.03.2009 erschienenen neuen Single „Check mich aus“ sind künstlerisch keine Fortschritte zu erkennnen. Fler bleibt seiner Linie treu und das ist wohl auch das, was seine Fans hören wollen, durschnittlichen Rap von einem durchschnittlichen Typ mit durschnittlichen Skillz, was will der Aggro Berlin-Fan auch mehr.

Der Text strotzt geradezu, ganz im Zeitgeist der rappenden Gemeinde der letzten Jahre, vor unreinen Reimen.

Man fragt sich: „Ist das gewollte Kunst, einfach Unvermögen oder mangelnder Ehrgeiz“?

Es reicht, um sich erfolgreich in den deutschen Charts zu bewegen, einen gewissen Respekt aus den Hip-Hop-Reihen zu ernten, und wer erfolgreich ist in den Charts, dem wird mangelnde Qualität natürlich nicht unterstellt.

Das Instrumental, bestehend in erster Linie aus Synthisound, Drumcomputer, Hin und wieder Sprühdosen-sprühgeräusch und ein Gesangssample, ist schön eingängig und simple und klingt schön böse, doch fragt man sich, ob man da nicht mehr hätte rausholen können.

Im Großen und Ganzen ist der Beat nett anzuhören, genau richtig, um ihn im Auto laut zu hören und mit dem Kopf zu wippen. Fler zählt Berliner Stadtteile auf und erzählt uns, wie ein Rapper nach seiner Vorstellung sei. Warum man ihn genau nun auschecken soll. Wie der Titel es verkündet, wird durch den Text jedoch nicht verdeutlicht.

Wir fragen uns, was Fler uns eigentlich sagen will.

Das Video verrät leider auch nicht mehr. Im Musikvideo verbirgt sich eine Ansammlung von Klischeebildern und Hip-Hop-Symbolen: Autos, Stripperin, bös dreinschauende Milchbubi-Gesichter mit Kapuzenpullis, Aggro Berlin-Logo, Schusswaffen, Stinkefinger, Tagger und ein paar vermummte B-Boys.

Auch hier nur bekannte Wiederholungen und nichts Neues. Nett gemachter Song und genau richtig für den pubertierenden männlichen Fler Fan, für den anspruchsvollen Hip-Hop-Hörer leider wieder nichts, aber für den Letzteren macht Aggro Berlin seine Musik wohl auch nicht, da die große Kaufkraft woanders liegt. Nämlich beim Fan, der Fler ebenso liebt wie er ist und bleibt.

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