Es ist ja immer ein wenig heikel, wenn sich plötzlich Schauspieler dazu berufen fühlen in das Musikbusiness einzusteigen. Jared Leto zusammen mit seinen zwei Kumpanen von 30 Seconds To Mars scheinen da eine Ausnahme zu sein. Das Projekt Rock ist bei den drei Jungs eigentlich ganz gut gelungen. Jetzt sagen sie der gesamten Welt mit Ihrer neuen Scheibe „This Is War“ den Kampf an! Eine ernst zu nehmende Drohung oder doch nur heiße Luft?

[youtube 2ex1_AArV2Q&feature]

Eine positive Entwicklung lässt sich mit dem neuen Album von 30 Seconds To Mars auf jeden Fall schon verzeichnen. So hat der gutaussehende Jared Leto endlich das überflüssige Schminkzeug in den Müll geworfen und den merkwürdigen Emo-Look abgelegt. Sehr schön – jetzt sieht er wieder wie ein Mann aus! Aber mit dieser guten Nachricht war es das auch schon wieder.

Musikalisch muss man leider sagen, hat sich in „This Is War“ nicht so viel verändert. Wie gewohnt, kommt der Rock-Sound von 30 Seconds To Mars mit heftigem Drum-Getöse, fetten Gitarren und einem dicken Löffel Theatralik daher geschlittert. Jared vervollständigt den instrumentalen Part mit ein bisschen Geschrei hier und etwas melodischem Gesang da. Eigentlich ganz hübsch.

Dennoch finde ich, haben die Jungs diesmal zu tief in die Theatralik-Kiste gegriffen. Die erste Singleauskopplung „Kings And Queens“ lässt daran keinen Zweifel. So haben sich die Jungs bei diesem Song, wie auch bei „Hurricane“ und „Closer To Edge“ einen 30-stimmigen Chor zur Hilfe herangezogen. Ich find, das Eis auf dem sich 30 Seconds To Mars da bewegen ist äußerst dünn und sie sind knapp davor in dramatische Schnulzen unterzugehen. In „Vox Populi“ ist diese Grenze dann definitiv überschritten, denn dort geben sie das Mikro einfach in die Hände der Groupies. Ist ja ganz nett, den treuen Fans eine Liebeserklärung zu widmen, aber irgendwann ist auch genug.

Leider ist die Kampfansage von „This Is War, die mit Textstellen wie „A warning to the people/ The good and the evil/ This is war“ angekündigt wurde, vielmehr ein Bombardement aus roten Rosen und Herzen – zumindest musikalisch!

Für mich, die sich als heimlicher Befürworter von 30 Seconds To Mars outen muss, ist dieses Album leider etwas enttäuschend. Es ist ein nettes Rockalbum, aber es wird sicher nicht in die Liste meiner Favoriten aufsteigen. Schade! Ein kleiner Trost ist aber, dass man nun wieder getrost Jared anschmachten kann.

Werbung